Palim-Palim

Ich sehne mich nach Berlin. Ich sehne mich nach dem Freibad. Das Freibad, das sich als soziale Skulptur tief in meinem Gedächtnis verankert hat. Es ist nicht nur ein Ort zum Schwimmen, sondern ein Ort, an dem man lebt, lacht und lernt. Es ist so viel mehr als nur ein Becken voller Wasser.

Apropos Berlin: Mit der Stadt verbinde ich „Palim-Palim“, ein Ausdruck, der durch einen Sketch von Dieter Hallervorden berühmt wurde. Es imitiert den Klang einer Türglocke in einem kleinen Laden. In dem Sketch spielt Hallervorden einen Kunden, der eine „Flasche Pommes frites“ bestellt – eine absurde Anforderung, die den Verkäufer verwirrt und das Publikum zum Lachen bringt.

Ich stelle mir vor, wie Hallervorden in einem Berliner Freibad auftaucht, „Palim-Palim“ ruft und eine Flasche Pommes frites bestellt. Die Bademeister wären wahrscheinlich genauso verwirrt wie der Verkäufer im Sketch.

Aber zurück zur Realität. Berlin hat kürzlich eine Ausweispflicht in Freibädern eingeführt, um Gewalt zu bekämpfen. Eine notwendige Maßnahme, aber ich kann nicht umhin, mir vorzustellen, wie die Ausweiskontrolle in einem Freibad abläuft. Stellen Sie sich vor, Sie stehen in Ihrer Badehose an der Kasse und müssen Ihren Ausweis vorzeigen. Oder noch besser, Sie haben Ihren Ausweis in einer wasserdichten Hülle um den Hals hängen, während Sie Ihre Bahnen ziehen. Freiheit sieht anders aus.

Obwohl: Das Freibad ist ein Ort der Gleichheit. Unabhängig von Status, Geschlecht, politischer Zugehörigkeit oder ethnischer Herkunft. Es ist ein Ort, an dem man barfuß auf eine Pommes tritt und das Geräusch eines vollen Schwimmbeckens hört, wenn man die Augen schließt. Es ist ein Ort, an dem man sich mit nasser Haut zum Trocknen auf die warmen Fliesen am Beckenrand legt und den Abdruck seines Körpers betrachtet. Es ist ein Ort der seltsam ungeselligen Geselligkeit mit anderen halb nackten Menschen.

Ja, ich sehne mich nach Berlin. Ich sehne mich nach dem Freibad. Aber vor allem sehne ich mich nach der Möglichkeit, all diese absurden und wunderbaren Momente zu erleben, die nur in einem Freibad – in Berlin – möglich sind. Denn wer eine gebaute Utopie sehen will, muss nur seine Badesachen packen. Und vielleicht eine Flasche Pommes frites bestellen.


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