Casual Friday

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A view from above

Palim-Palim

Ich sehne mich nach Berlin. Ich sehne mich nach dem Freibad. Das Freibad, das sich als soziale Skulptur tief in meinem Gedächtnis verankert hat. Es ist nicht nur ein Ort zum Schwimmen, sondern ein Ort, an dem man lebt, lacht und lernt. Es ist so viel mehr als nur ein Becken voller Wasser. Apropos Berlin: Mit der Stadt verbinde ich „Palim-Palim“, ein Ausdruck, der durch einen Sketch von Dieter Hallervorden berühmt wurde. Es imitiert den Klang einer Türglocke in einem kleinen Laden. In dem Sketch spielt Hallervorden einen Kunden, der eine „Flasche Pommes frites“ bestellt - eine absurde Anforderung, die ...
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Welch ein Kapitalismus

Es ist ein Privileg, das Leben durch die Brille bemerkenswerter Persönlichkeiten zu sehen. Eine solche Persönlichkeit, die ich im Laufe meines Lebens kennengelernt und bewundert habe, ist Jack Welch. Dieser charismatische und für mich jederzeit zugängliche Mann war ein Gigant der Industrie, der das Antlitz von General Electric (GE) und damit auch das des amerikanischen Kapitalismus prägte. Kürzlich hat David Gelles, ein Journalist der „New York Times“, ein provokatives Buch über Welch und seine Auswirkungen auf die amerikanische Wirtschaft veröffentlicht. Gelles' Analyse ist scharfsinnig und seine Kritik an Welch und dem von ihm geförderten „Welchismus“ ist unmissverständlich. Trotz der düsteren ...
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Glückspilz ungespurt

Video-Gruß aus der Hamburger Speicherstadt ...
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Gewinn-Verlust- Aversion-Rechnung

Es ist eine universelle Erfahrung, die wir alle teilen, wenn wir älter werden: die Begegnung mit Menschen, die uns, oft mit einem Hauch von Melancholie in den Augen, von ihrer vergangenen Bedeutung erzählen. Sie sind wie alte Burgen, deren Mauern zwar bröckeln, aber immer noch den Glanz vergangener Tage ausstrahlen. Sie sind wie vergilbte Fotografien, die uns an eine Zeit erinnern, in der sie strahlten und die Welt in ihren Händen hielten. In diesen Begegnungen offenbart sich eine Art von Pathos, das im Deutschen schwer zu fassen ist. Im Englischen gibt es dafür ein Wort: "pathetic". Es ist ein Begriff, ...
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Tanz – rein rhetorisch

Im großen Ballsaal der Rhetorik, wo Worte Pirouetten drehen und Bedeutungen Versteck spielen, gibt es drei maskierte Tänzer:innen, die oft miteinander verwechselt werden: Sarkasmus, Ironie und Zynismus. Ihre Masken sind ähnlich, ihre Bewegungen fließend und ihre Absichten oft geheimnisvoll. Doch wenn man genau hinschaut, kann man ihre feinen Unterschiede erkennen. Ironie, die Älteste des Trios, ist eine subtile und elegante Tänzerin. Sie spricht in Rätseln und sagt oft das Gegenteil von dem, was sie meint. Sie ist die Königin der indirekten Kommunikation, versteckt ihre Botschaften im Verborgenen und überlässt es dem Zuhörer, sie zu entdecken. Doch in unserer modernen Welt, ...
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Voll der Fron

Neid ist jetzt nicht unbedingt eine Haltung, die mich charakterisieren würde. Aber ab und zu bricht er sich bei mir schon mal Bahn. Immer an Fronleichnam. Das ist ein wichtiges Fest der katholischen Kirche, mit dem die bleibende Gegenwart Jesu im Sakrament der Eucharistie gefeiert wird. Als jemand, der seine Kindheit in Nordrhein-Westfalen und viel Lebenszeit in Hessen und Bayern verbracht hat, war und ist aktuell das Leben im Fronleichnam-freien, protestantischen Hamburg, davor anglikanischen London und später gottlosen Berlin immer eine Qual an diesem ganz besonderen Tag. Fronleichnam findet dort nicht statt. Die Faszination und den Bann des Sollemnitas Sanctissimi ...
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Stadt – Land – Kunst

Als jemand, der, genau wie ich, aus einem ländlichen Umfeld stammt, kann man oft ein zwiespältiges Verhältnis zu Stadt und Land haben. Meine persönliche Reise begann mit einer frühen Abkehr von einem Dorf am bäuerlich geprägten unteren Niederrhein und führte mich zuerst in die künstlerische Bohème-Szene der nächstgelegenen Großstadt Düsseldorf, später nach Berlin. Heute, anstatt morgens und abends zwischen Prenzlauer Berg und Potsdamer Platz in Berlin mit der Tram zu pendeln, fahre ich nun auf einer Autobahn, die an den Song von "Kraftwerk" erinnert, durch das leuchtende Gelb und Grün der Rapsfelder in Holstein. Diese Reise bringt mich ins Nachdenken, ...
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Matchball Harmonie

Wer erinnert sich nicht an das kitzelnde Herzklopfen der ersten Liebe, die weichen Knie und die aufsteigende Hitze, wenn das Objekt unserer Begierde uns auch nur flüchtig zuwinkt? Einmal mehr fand ich mich gestern Abend auf einer nostalgischen Zeitreise, diesmal angetrieben von einer Netflix-Romantikkomödie - "Your place or mine", starring Reese Witherspoon und Ashton Kutcher. In der Handlung wird die heldenhafte Witherspoon mit einem vergifteten Kompliment einer böswilligen Ex attackiert: "Ich mag Deinen Jeansrock und den Generation-X-Sexappeal". Ich, ein stolzer Gen-X-Mann (und definitiv kein Boomer!), wurde abrupt in eine Zeit zurückversetzt, als ich ein Teenager war, eifrig Tennis spielend und ...
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Nichts als Horizont

Nichtsiger als Nichts gibt’s nicht. Oder gibt es doch? Wir wissen es nicht. Im Alltag sind wir häufig von Horizonten umgeben - eine natürliche Linie, die den Boden und den Himmel zu trennen scheint. Doch der Horizont ist weit mehr als nur eine optische Täuschung, er dient auch als Metapher für unser Verständnis des Unbekannten. Es handelt sich hierbei um eine Grenzlinie, die uns daran hindert, das zu sehen, was dahinter liegt, und symbolisiert somit die Grenzen unseres Wissens und unserer Vorstellungskraft. Diese metaphorische Interpretation des Horizonts spiegelt sich auch in der Physik wider, insbesondere in der allgemeinen Relativitätstheorie, wo ...
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Mütter managen

Aufwachsen unter der Führung von Müttern prägt uns nachhaltig. Meine Kindheit war stark geformt durch die liebevolle und fürsorgliche Erziehung meiner Großmutter Anna, die mich betreute, während meine Eltern arbeiteten. Im Kontrast dazu standen die strengen Nonnen im Kindergarten – weit entfernt von mütterlicher Wärme. Doch meine Tante Gertrud schaffte es immer wieder, die starre Ordnung der Nonnen durch ihre Kreativität aufzubrechen und mich für die Schönheit der Welt zu begeistern. Hieraus lässt sich eine wichtige Lektion für Führungskräfte ableiten: Anerkennung und Wertschätzung fördern eine positive und produktive Atmosphäre und motivieren das Team. Am 13. Mai 1923, genau 100 Jahre ...
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